Ein weiterer Donnerstag…
… in den Armen meiner Freundin liegend, kommen sie hoch die Gefühle… Gefühle der Ohnmacht, des Zweifelens vielmehr des Verzweifens… Lasten sind von mir gefallen, denn das große Projekt ist nunmehr endlich in die Betaphase übergegangen… und mit meiner Süßen läuft es, so wie ich es mir gewünscht habe… ich kann sagen „Ich liebe Sie“ und dieses sei nicht nur ein Spruch, der fällt um sie rumzukriegen… Nein es kommt aus tiefstem Herzen… Der Knackpunkt an der Geschichte, warum ich dieses niederschreibe hat weder mit Ihr noch mit dem Projekt zu tun… Es handelt sich um die Momente, die ich nie mehr werde mit meinem Vater teilen können, kein Gespräch mit ihm, es ist endlich geschafft zu haben wird mehr erfolgen können, kein Satz, das wird deine Schwiegertochter, wird fallen können… Zumindest nicht mehr von Angesicht zu Angesicht… an seinem Grabe werde ich es äußern, aber es wird für mich nicht mehr das selbe sein, wie zu seinen Lebzeiten… Er fehlt… Er fehlt mir so sehr, Worte können es nicht beschreiben… Mein Leben funktioniert endlich, in jeglicher Hinsicht, aber er wird es nicht mehr leibhaftig erfahren können… Ich denke er wird es sehen, wo auch immer er jetzt ist, zusammen mit meinem Großvater, den ich nie habe kennenlernen können… Nun sind die beiden wieder vereint und ich hoffe sie werden ihre schützende Hand über uns verbliebene halten… Aber ich habe auch Angst, Angst um meine Ma… Eine Angst die schwer bzw. nicht zu beschreiben ist… Was geht wohl in ihr vor? Sie verlor mehr, wie ich… Es war für mich „nur“ mein Vater, für sie war es der Mensch, mit dem sie noch so viel hat erleben wollen… Ich kann das nicht abfangen… So sehr ich mich auch bemühen würde… SCHEIßE!!! … Ich weiß eines, ich werde, sollte es irgendwann zu meinem Ende kommen, es die Welt wissen lassen, wie lange man mir noch gibt… So hart meine Schale auch sein mag, aber dieses muss und wird gesetzt des Falles ausgesprochen werden… Nach meiner jetzt gemachten Erfahrung, ist dieses die bessere Variante, denn so werden sich meine Angehörigen, ob nun Kinder, Enkel, Ehefrau oder was auch immer, eher auf die Situation einstellen können, wenn gleich der Schmerz sie trotz dessen zerreißen wird. Aber es wird eine letzte Chance entstehen sich alles sagen zu können, was gesagt werden soll und muss… Ich konnte es, wenn auch auf Umwegen und wollte nie, dass es auf dem Wege geschah, wie es passierte… Ich schrie meinen Vater an, ganz ehrlich ich bereue diesen Vorfall noch heute, aber es war der Moment in dem er mir gegenüber das erste mal in Worten eingestand, dass er mich liebte und das er Angst hatte, denn er weinte, was ich noch nie bei ihm erlebt hatte… In dem Moment wurde mir klar, er wird nicht mehr lange sein… Er opferte sich sein Leben lang für andere Menschen auf, nur viel zu selten erhielt er dafür den Ihm gebührenden Dank… Ich weiß in jedem Falle, was ich ihm, wie auch meiner Ma, zu verdanken habe, nicht nur mein Leben, sondern auch meine Einstellung und mein ganzes Ich, meine Persönlichkeit, meinen Mut Gefühle zu äußern und zu zeigen.
DAD, wo auch immer du jetzt sein magst, ICH LIEBE DICH! …
Schatz… Mum… für Euch beiden gilt dieses ebenso…ICH LIEBE EUCH und bin mehr als dankbar Euch zu haben!!!