Nachtgedanken
Die Zeit kurz bevor der Körper zur Ruhe kommt, trumpft das Gehirn mit vielen Gedanken auf, es überschlägt sich förmlich und hält wach.
„Wer Liebe empfangen möchte, muss auch bereit sein Liebe zu geben.“, ist sodann noch der harmloseste Geistesblitz. Eher jedoch tauchen die vergangenen Jahre als verpasste Schattenbilder auf, dieses „was wäre wenn denn dann geschehen“, die Fehler, die mentalen Verletzungen (erfahrenen und erteilten), die Verschwendung des Seins, die unterschwellig, jedoch deutliche Wahrnehmung, depressiven Verhaltens, die mentale Erschöpfung, des sich selbst nicht genügen Könnens, das fehlende oder übermäßige Reflektieren des eigenen Handelns. Es ist die Frage, die durch den Raum schwebt, ob man es sich selbst nicht wert ist, sich zu lieben und in Ehren zu halten. Für sich selbst endlich einen gangbaren Weg zu finden, der das Leben glücklich macht und dieses nicht nur nach außen projiziert, sondern wirklich gelebt wird.
Es ist so viel und doch so wenig, zu manch Zeit die Ergebenheit vor der eigenen Lethargie, zu einer anderen der Wille des Schaffens, diese Momente der Vollkommenheit, des inneren Glücks. Und doch auch immer wieder die Frage des „Was will ich wirklich“ oder um ein Filmzitat zu nutzen „Wer bist du wirklich“, die Antwort lautet dann, wie in eben jenem Film, „Ich weiß nicht wer ich bin!“. Denn ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nicht, was ich eigentlich will, ich weiß nicht, worauf ich eigentlich warte, was mich zu mir selbst führt, was mich endlich ankommen lässt im hier und jetzt, wer ich bin. Ich wünschte, ich wäre einfach strunzdoof. Könnte die Welt mit lila Brille betrachten, doch das geht einfach nicht. Ich lasse mich herunterziehen. Kopfschüttelnder Weise beobachte ich, wie sich Propaganda in den Köpfen in einem Teil meiner Freunde verfängt, die einfachen Lösungen. Der Status Quo. Doch ich glaube, besser gesagt befürchte, in spätestens 10 Jahren wird diese Welt eine komplett andere sein, schlimmstenfalls der Mensch nicht mehr existent, bestenfalls die Menschheit nur zusammengerückt. Über die vergangenen Jahre betrachtet, bin ich glücklich, mit meiner Entscheidung, keinen Nachwuchs „produziert“ zu haben. Wer weiß, vielleicht hätte mich eben jener Nachwuchs jedoch auch dazu erzogen anders, erwachsener, zu handeln.
Fortsetzung folgt…