Unruhe
Verschiedenste Gedanken zischen durch die Windungen, welche auch gerne mal als Gehirn bezeichnet werden. Vergangenheit, Gegenwart, was lief gut, was lief schlecht, auf welchen Tag würde ich die Uhr zurück stellen wollen, wenn es denn ginge. Dann die Überlegung, hätte ich im Falle des „Zurückdrehens“ meine heutigen Freunde? Wohl nicht, denn jede Tat in deinem Leben führt dich an eine gewisse Stelle oder zu gewissen Personen. Ob dies dann generell in gänzlicher Zufriedenheit endet, sei mal dahingestellt. Würde ich etwas in meinem Leben ändern? Rückwirkend betrachtet, definitiv! Das Arschloch, welches mich in der neunten bzw. zehnten Klasse gemobbt hatte, so kräftig vermöbeln, dass dieses nie wieder einem anderen Menschen hätte Leid zufügen können. Der Person, der ich dieses damals zu verdanken hatte, vielleicht gar schlimmeres, wer weiß, in einem Paralleluniversum mag dies gar geschehen sein. Nicht jedoch in diesem, in dem weitere Vorgehensweisen mein Leben, nicht nur positiv, geprägt haben, in dem auch mein Verhalten Leid bei Menschen hervorgerufen hat. Ich bin wahrlich kein Engel, ja manchmal sogar ein Ekel oder Arschloch, aber ich behaupte einfach mal, auch gute Seiten an mir entdecken zu können bzw. zu lassen. Fälschlicherweise wurde mir unterstellt, ich würde mich generell und gerne in den Mittelpunkt stellen wollen, „der große Zampano“ war nur ein Ausspruch von vielen, leider einer, der mich zutiefst verletzt hatte, zeigte dieser Spruch jedoch auch auf, leider sehr deutlich, wie oberflächlich ich von manchen Menschen wahrgenommen wurde, ohne dass sie hinter die Fassade schauen konnten, bzw. realisieren wollten, im Nachtleben zeigt niemand sein wahres Wesen. Es ist eine Show und ich habe sie fraglos geliebt und gelebt. Sieht man von dem einen oder anderen verständnislosen Kopfschütteln ab, war es fast immer eine lustige Zeit. Ich möchte sie nicht missen. So viele Menschen und Geschehnisse, von traurig zu fröhlich, es gab mir vieles, es prägte, es veränderte, es spülte Menschen in mein Leben, die ich nicht mehr verlieren möchte oder bei denen ich froh war, sie in dem jeweilig, aktuellen Lebensabschnitt begleiten zu dürfen, jedoch ebenso solche, bei denen die flache Hand mit Schwung der Stirn entgegen flog bzw. fliegt. Bei denen die Frage im Raume steht, du hast tatsächlich das Rennen gegen 1.000.000 andere Spermien gewonnen? Respekt!
Naja, es würde tatsächlich einiges geben, einiges, was ich hätte anders entscheiden, anders umsetzen oder anders leben wollen, diese Chancen realisiert der Mensch, und somit auch ich, manchmal erst, wenn der Zug abgefahren ist. Das Beste aus seinem Leben herausholen, einfache Freude, auch an den kleinen Dingen, haben, zu lachen und anstatt sich über jeden Scheiß aufzuregen, geistigen Dünnpfiff Dritter entsprechend quittieren, mit Nichtachtung oder schlimmer, für die Verfasser manch eines Pamphlets, mit maximal ausufernder, satirisch massiv überzogener Realitätskonfrontation.
Gute Nacht!