Wir schreiben das Jahr 2022…
…, nie war ich leerer im Geiste, fehlte mir der Drive so sehr und kapselte ich mich so sehr ab von der Menschheit und deren Dasein. Es sind die Begebenheiten der Gegenwart, die mir zu schaffen machen. Ich wünschte, ich hätte ein einfacheres Gemüt und somit Verständnis der Welt, würde nicht die Grautöne sehen und meine Handlungen wären inadäquat fehlgeleitet durch andere einfache Geister. Doch entspricht dieses halt nicht meinem gewachsenen, vielleicht nunmehr erwachsenen, Naturell. Werde ich langsam älter und weiser? Verteile gutgemeinte Ratschläge? Ich ertappe mich, dass dies geschieht. Und nun… Tja, nun philosophiere ich vor mich hin und ziehe mich in mich zurück, hadere an und mit meiner sozialen Kompetenz, wünschte mir Umarmungen, derer ich die letzten zwei Jahre nur sehr wenige erfahren konnte. Merke, wie mir die Kraft fehlt, um aus diesem Kreislauf zu entweichen. Auszubrechen und wieder zu leben. Mich meinen Freunden zu öffnen, um ihnen zu verdeutlichen, wie es um mich bestellt ist. Mir fehlt die herzliche Wärme, sie verschwand, ich selbst konnte dem nicht entgegensteuern. Natürlich habe ich die wenigen Momente, in denen sie aufkeimte genossen und konnte jeweils auch einige Tage davon zehren, jedoch fehlt die Beständigkeit derer. Ich flüchte mich in Arbeit und blockiere mich, suche Ausflüchte, ziehe mich immer mehr in den eigenen Kokon zurück, es nervt. Konsumiere Neuigkeiten der Weltgeschichte und verliere mich.